Leitend bei der Gründung der Stiftung sind die folgenden Gedanken, die die Präambel der Stiftung Kraft der Gewaltfreiheit bilden:
Gandhi schrieb 1940: „Wir staunen in diesen Tagen immer wieder über die verblüffenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Gewalt. Aber ich behaupte: Noch viel mehr ungeahnte und sogar für unmöglich gehaltene Entdeckungen wird es auf dem Gebiet der Gewaltfreiheit geben.“ (Harijan, 25. 8. 1940) Genau das erleben wir heute. Die Kraft der Gewaltfreiheit traut allen Menschen Gutes zu. Sie „ist so alt wie die Menschheit“ (Gandhi) und ihr globales Erbe. Sie hat viele Namen: „Strength to love, Stärke zu lieben“ (Martin Luther King), „force de la justice, Kraft der Gerechtigkeit“ (Lanza del Vasto), „firmeza permanente, dauernde Festigkeit“ (Lateinamerika), „Alay Dangal, Würde anbieten“ (Philippinen), „satyagraha, Festhalten an der Wahrheit, Gütekraft“ (Gandhi).
Sie kann in sozialen und politischen Konflikten eine immense Wirksamkeit entfalten. Sie besser zu verstehen ist das Ziel entsprechender Forschung; sie immer wieder neu anzuwenden und voranzutreiben, ist die Praxis der Aktiven. Das Wissen über sie in der Gesellschaft und in der Politik zu verbreiten und in den entsprechenden Diskursen zu Gehör zu bringen, ist das Ziel von Journalist*innen und Publizierenden. Sie in die Lebenspraxis von immer mehr Menschen hineinzutragen, ist das Ziel von friedenspädagogischen Ansätzen.
Die Stiftung Kraft der Gewaltfreiheit will Ansprechpartnerin für Menschen sein, die sich für aktive Gewaltfreiheit und Frieden einsetzen oder diesen Impuls unterstützen wollen. Besonders wichtig ist ihr, Aktive aus der Praxis mit Forschenden in einen Austausch zu bringen. Kontinuierliche Vernetzung und gegenseitige Inspiration sollen all diejenigen stärken, die oft unter widrigen Bedingungen versuchen, Theorie und Praxis aktiver konstruktiver Gewaltfreiheit voranzubringen.